Azubis organisieren Osternester für die Ulmer Tafel

Die Werkstatt der Ulmer Osterhasen, zumindest eine Filiale davon, liegt in diesem Jahr in der Örlinger Straße in den Räumen der Firma Mayser. Hier wurden in den ersten Frühlingswochen neben Sicherheitssensoren auch über 200 Osternester gefertigt. Dahinter steckt die Aktion Osternest, die Mayser Azubis in Kooperation mit der Ulmer Tafel ins Leben gerufen und organisiert haben. Bei der Verteilung der Nester am 14.04.2022 in den Räumen der Tafel durften sich die Kinder der Tafelkunden über individuell zusammengestellte Osternester freuen.

Soziales Engagement in der Ausbildung bei Mayser

Soziales Engagement ist bei Mayser seit Jahren fester Bestandteil der Ausbildung. Ganz konkret engagiert sich der Fachkräftenachwuchs dabei während der Ausbildung eine Woche lang in einer sozialen Einrichtung vor Ort, trifft neue Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten, kann wertvolle Einblicke sammeln und soziale Kompetenzen erweitern.

Seit diesem Jahr haben die Auszubildenden durch die Kooperation mit der Tafel Ulm eine weitere Möglichkeit, sich zu engagieren. Hier helfen sie nicht nur bei den täglichen Arbeiten, sondern organisierten nun auch eine besondere Aktion: Zum nahenden Osterfest sammelten sie Spenden und packten Osternester für die Kinder der Tafelkunden, die zum Beispiel Malzubehör, Spiele, Bücher und Süßigkeiten beinhalten. „Auch hier vor Ort leben zahlreiche Menschen, die dringend Unterstützung benötigen“, erklärt Tamara Hötzel, im zweiten Lehrjahr bei Mayser, den Hintergrund der Aktion. „Durch den aktuellen Zustrom Geflüchteter und die derzeitige Preisentwicklung steigt die Zahl der Tafelkunden im Moment stark an. Mit den Nestern wollen wir einen Beitrag hier in Ulm leisten und Kindern eine Freude machen, die sonst vielleicht kein Osternest erhalten hätten“.

Hilfe die ankommt

„Die Ulmer Tafel hat uns bei den Vorgesprächen als sehr aufgeschlossener und engagierter Kooperationspartner beeindruckt. Unsere Unterstützung kommt direkt dort an, wo sie benötigt wird und wir können aktiv Familien in Ulm unterstützen“, so Julia Sorrentino, die ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei Mayser Anfang des Jahres abgeschlossen hat. Die Idee mit den Osternestern entstand bei Besuchen der Ulmer Tafel und vielen anregenden und spannenden Gesprächen mit der Tafelleiterin Raza Dzanic, angelehnt an das Prinzip von Weihnachten im Schuhkarton. „Die Unterstützung eines lokal ansässigen Unternehmens wie Mayser bedeutet uns sehr viel. Das freut nicht nur uns bei der Tafel Ulm, sondern vor allem die vielen Menschen, die regelmäßig zu uns kommen und sich auf uns verlassen“, so Dzanic.

Nach Bekanntmachung der Aktion bei Mayser beteiligten sich viele Mitarbeiter*innen an der Osteraktion und trugen mit Sach- sowie Geldspenden dazu bei, die Nester zu füllen. Auf 1.000 Euro stockte die Geschäftsleitung des Ulmer Traditionsunternehmens die Geldspenden am Ende auf. So konnten neben den schon vorhandenen Sachspenden Mal- und Spielsachen eingekauft, in ansprechende Osternester verpackt und der Tafel übergeben werden. Auch beim wohl schönsten Moment der Aktion, der Übergabe der Geschenke an die Kinder der Tafelkunden, konnten die zwei jungen Frauen stellvertretend für die Ulmer Azubis teilnehmen.

Ein spannendes Projekt, das die Auszubildenden begeistert

Mit der Aktion Osternest hatten die Mayser Azubis nicht nur Gelegenheit, eine umfangreiche Aktion zu planen und umzusetzen, sondern auch einen Einblick in die Arbeit der Tafel zu bekommen. Hierzu gehören Aspekte wie die Finanzierung, die Sammlung von Spenden, aber auch zur Situation der Menschen, welche zum Einkaufen in den Tafelladen kommen. Durch die Zusammenarbeit können die Auszubildenden aktiv einen Beitrag leisten und sehen, dass die Hilfe direkt bei den Menschen ankommt, die sie benötigen. „Neben dem Engagement für die Region ist es uns als Ausbildungsbetrieb wichtig, unseren Auszubildenden nicht nur umfangreiches Fachwissen zu vermitteln, sondern sie auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Diese Chance bietet ihnen das soziale Projekt“, fasst Winfried Wanka, Leitung HR und Operations bei Mayser, die Hintergründe der Kooperation zusammen.

Mehr Nachfrage, weniger Spenden

Die Situation der Tafeln in der Region wird momentan immer angespannter. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise belasten die Tafeln ebenso wie ausbleibende Nahrungsmittelspenden, hohe Krankenstände bei den Mitarbeitern aufgrund von Corona sowie die steigende Anzahl an Neukunden. Der Anstieg der zu versorgenden Personen hat zwei Gründe. Zum einen leiden viele Menschen unter den derzeitigen Preissteigerungen bei Lebensmitteln, zum anderen kommen täglich mehr Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, aus dem ukrainischen Kriegsgebiet bei uns an. Auch diese Menschen müssen dringend versorgt werden. Der Krieg hat hier aber auch noch andere Auswirkungen. Durch ihn sinken die Sachspenden an die Tafel, da diese inzwischen oftmals direkt in die Ukraine oder an die polnische Grenze gehen. Ein Grund mehr die Tafel hier bei ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen.

Verstärkte Zusammenarbeit auch zukünftig geplant

Dieses Jahr starten die ersten Auszubildenden der Firma Mayser ihr einwöchiges Praktikum bei der Tafel und werden dies auch in den kommenden Jahren fortführen. So können beide Seiten langfristig von der Kooperation profitieren.

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